Lichtblick in die Vergangenheit
Zeitreise zu einer Sternexplosion des 16. Jahrhunderts
Dr. Oliver Krause
MPI für Astronomie
Heidelberg
Im Herbst 1572 erschien ein neuer Stern am Himmel, der selbst am Tag zu
sehen war. Zwei Jahre später verschwand er wieder. Die Erscheinung war
damals ebenso aufsehenerregend wie rätselhaft. Zeitzeugen wie der
dänische Astronom Tycho Brahe hinterließen präzise Aufzeichnungen davon,
die letztlich zum Sturz des damaligen Weltbilds geführt haben.
Mit leistungsfähigen Teleskopen in Spanien und auf Hawaii war es nun
möglich, Reflexe der epochalen Lichterscheinung an interstellaren Staub-
und Gaswolken aufzufangen. Wegen ihres Umwegs waren diese Reflexe 436
Jahre länger zur Erde unterwegs als der Blitz selbst. Auf diese Weise
konnten Wissenschaftler heute noch einmal Zeugen des damaligen
Geschehens werden und mit modernen Methoden genau untersuchen.
In seinem Vortrag wird Dr. Oliver Krause vom Max-Planck-Institut für
Astronomie in Heidelberg die Zuhörer mit auf eine spannende Zeitreise
zu Tycho Brahes Supernova nehmen und die aktuellen Forschungsergebnisse
dazu erläutern.
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